Neu hier: mein Brahms

Es ist der dritte April 1897, heute vor 120 Jahren. Um 8.30 am Morgen stirbt Johannes Brahms, relativ friedlich einschlafend, in seiner Wohnung in Wien. "Der Wein ist gut", sollen seine letzten Worte gewesen sein, denn alte Freunde von ihm, die Familie Deichmann, hatten ihm, dem schwer an Leberkrebs erkrankten, der seine Krankheit nie wahrhaben wollte ("Ich werde nicht gern an den Körper erinnert und wäre vielleicht gar schließlich vor lauter Verdrießlichkeit in Ischl sitzen geblieben" schrieb er nach einer verordneten Kur), einen Rheinwein geschickt.

Dvorak, Simrock, Mandyczewski und andere Zeitgenossen trugen die Trauerfackeln beim Begräbnis, ganz wie bei Beethoven gab es keine Familie hinter dem Sarg, wohl aber einen langen Zug von guten Freunden, Schülern, Kollegen und Bewunderern.
Aus Cambridge, Paris und etlichen anderen Städten erscheinen Vertreter, um Brahms' Beisetzung beizuwohnen. In seiner Heimatstadt Hamburg werden zur Stunde der Beerdigung auf allen Schiffen die Flaggen auf Halbmast gesenkt.

Monate vorher schrieb er sein letztes Werk, die elf Choralvorspiele für Orgel. Damit sind die letzten Noten aus seiner Hand die Fantasie über den Choral "O Welt, ich muß dich lassen". Ob das Absicht war?

Wer mich kennt, weiß, daß Brahms für mich jemand ganz besonderes ist. Darum möchte ich seinen heutigen Todestag zum Anlass nehmen, meinem Blog ein neues Feature hinzuzufügen: ab sofort gibt es hier Mein Brahms, einmal pro Woche. Das ist entweder ein Zitat von oder über ihn, ein Musikbeispiel oder eine kleine Geschichte.



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