Ja, ich will.
Ich habe seit über zwei Jahren hier nichts mehr geschrieben, aber der Drang zu schreiben wächst und wächst... Will ich wieder bloggen?
Ja, ich will. :)
Kurzes Update: Der Hund und ich sind ein bißchen aus Braunschweig rausgezogen, und es gefällt uns beiden ziemlich gut auf dem Land. Er wird langsam weiß im Gesicht, Bart, Augenbrauen, alles schon ganz hell.
Ich habe jetzt vier Chöre und eine Handvoll Klavierschüler*innen und sehr viel Freude an all dem. Mit dem sine nomine Chor hatte ich ein wunderschönes Verdirequiem als Einstiegsprojekt nach meiner Chorübernahme, danach ein Tangoprogramm, und jetzt machen wir gerade parallel ein schönes Programm mit einem Mozart und einer Uraufführung im September sowie zwei a capella Stücke als Teil eines Gemeinschaftskonzerts im März.
Der Unichor hat vor zwei Jahren mit dem Uniorchester gemeinsam Gaming Soundtracks gemacht, was unglaublich eingeschlagen hat; diesen Sommer kooperieren wir wieder, mit Opernchor-Karaoke! Dazwischen hatten wir Bach- und andere Motetten, einen Chorwettbewerb und eine Menge organisatorischen Umbau.
Die Queermonics steigern sich geradezu monatlich; es ist unglaublich, wie schnell dieser Chor lernt. Vor 2,5 Jahren bei der Gründung habe ich ganz vorsichtig mit dreistimmigen Weihnachtsliedern angefangen, die nicht länger als 16 Takte sind. Jetzt proben wir "This is me", sechsstimmig plus ein 3stimmiger Extrachor und Solo. Und sie packen das. <3
Und die Kantorei hatte gerade Besuch von einem Kirchenchor aus Nordschweden - wenn der eigene beste Freund schon so unverschämt weit weg auswandert, müssen wir das doch wenigstens nutzen, um die Gemeinden zu vernetzen.
Jetzt aktuell bin ich mit Zeusel an der Ostsee in Schleswig-Holstein. Konkret in Damp. Ich werde nie wieder nach Damp fahren. Im Internet lockte Damp mit Wikingerromantik und Hundestrand. Und ich war bereit! Ich wollte Wikinger! Ich wollte Romantik! Und ich wollte entweder einen einsamen Strand für das Bärchen und mich oder einen Strand voller glücklich rennender Hunde.
Im echten Leben ist es eine absolute Bettenburg, gigantische mehrflügelige Hochhaushotels werden auch nicht wikingerromantischer, wenn man sie "Midgard" nennt, und eine Axt auf eine Hauswand zu malen macht es nicht wirklich authentischer. Aber: die Mitarbeitenden hier sind unglaublich nett und bemüht! Ich habe gestern einer erzählt, dass ich mich nicht in die Sauna traue (die im Übernachtungspreis inklusive ist), weil sie textilfrei ist und ich als trans Person nicht vorausorakeln kann, wer da sitzt und wie diese Leute auf mich reagieren. Ich habe von der Kollegin sofort eine Saunaführung bekommen, damit ich sehe, wie schön es ist (ist es wirklich, verdammt), sowie eine vehemente Ansage, dass a) Handtücher und Saunakilts gestattet sind und b) ich ihr Bescheid geben soll, falls ich in die Sauna gehe, sie würde dann die Bademeister instruieren, ein Auge darauf zu haben, ob mich jemand komisch anspricht. "Sie müssen sich vor niemandem für irgendwas rechtfertigen. Ich erwarte keine Probleme, aber falls doch - die Bademeister klären das dann schon!"
Also vielleicht gehe ich morgen in die Sauna? *schluck*
Darüberhinaus versuche ich, Arbeits- und Freizeit zu managen, wie man sieht, und dies sind meine ersten 5 freien Tage (am Stück, ich hatte schon 2 einzelne) dieses Jahr. Arbeit verfolgt mich natürlich trotzdem, aber alles machbar.
Außerdem habe ich seit Herbst eine Schilddrüsenentzündung. Ich dachte ja vorher, Stimmbruch sei schlecht zum Singen. Ha. Stimmbruch plus Schilddrüse plus ein weiteres Mal Corona im Dezember - das macht die Stimme zum klingenden Geröllhaufen. Außerdem muß ich jetzt dauernd in eine nuklearmedizinische Praxis um gucken zu lassen, ob die neuen Knoten auf der Schilddrüse kein Krebs werden. Super.
Aber: ich habe auch begonnen, in einem relativ unambitionierten Vokalquartett zu singen. Also wir alle gucken erstmal, wie wir sehr unterschiedlichen Stimmen zueinander passen, was uns Spaß macht und in welcher Frequenz wir realistisch proben können. Da stimmlich bei mir noch nicht viel geht, bin ich sehr dankbar für diesen stressfreien Zugang, und ich LIEBE es ja, in kleinen Gruppen zu singen - also früher, als ich noch singen konnte -, darum hoffe ich, dass die Kehle bald wieder heil ist und ich so kann, wie ich will.
Urlaubsbilder?
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